Bereits zum zweiten Mal fand am Johannes-Althusius-Gymnasium das Medienprojekt „Social Network Training“ statt. Das Projekt startete im Frühjahr 2018 zunächst als Pilotprojekt am JAG, bevor es im aktuellen Schuljahr auf die gesamte Region Wittgenstein ausgeweitet wurde. Ausgehend von einem medienpädagogischen Ansatz hat das Projekt die Kompetenz und das Wissen junger Menschen in den Bereichen „Internet“ und „Social Media“ im Blick.
Während die Jugendlichen zunächst dafür sensibilisiert werden, wie man sich gegen illegale Gefahren im digitalen Raum schützt und wie es Unternehmen immer wieder gelingt, legal Daten klauen und unbedachte User abzocken, gibt es noch einen weiteren wichtigen Schwerpunkt im Projekt: Die Gewalt in unserer heutigen Sprache. „Aber ist doch alles nur Spaß“, so kommentieren viele Jugendliche ihre verbalen Aggressionen. „Bis sie dann im Rahmen unseres Projektes merken, wie sehr sie andere damit verletzen und wie gemütlich und schön die Atmosphäre im Klassenzimmer werden kann, wenn man sich nicht immer nur als Gegner behandelt, sondern Vertrauen und Respekt zeigt“, kommentiert der Trainer des Ensible e.V., Yao Houphouet, die Erkenntnisse der jungen Menschen.
Gefördert wird die Präventions-Interventions-Maßnahme durch den Lions Club Wittgenstein, in Verbindung mit dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Um einen nachhaltigen und flächendeckenden Impuls in der Region zu setzen, haben sich der Lions Club gemeinsam dem Ensible e.V., Stützpunkt für Jugendkultur in NRW, und den acht weiterführenden Schulen der Gemeinden Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück auf den Weg gemacht, sich für die digitalen Fragestellungen der Gegenwart und der Zukunft zu wappnen. Neben den Jugendlichen richtet sich das Projekt auch an die Eltern der Teilnehmenden. Durch abendliche Vortragsveranstaltungen bietet die Projektinitiative „Social Network Training“ Hilfestellungen, wie mit den Herausforderungen im Zusammenhang mit der digitalen Welt umgegangen werden kann.
iele Fallbeispiele aus Politik und Gesellschaft zeigen, dass nicht nur der Umgang unter Jugendlichen rauer geworden ist. Auch unter Erwachsenen wird in Diskussionen - gerade auch im digitalen Raum - der respektvolle Umgang miteinander vergessen. „Wir richten unser Verhalten oft nach dem Verhalten anderer Menschen aus“, schildert Kommunikationspsychologe Houphouet. Dabei biete das Verhalten von anderen Menschen gerade im Internet nur eine schlechte Orientierungsmöglichkeit, so der Projektcoach. „Deshalb ist es gerade für Jugendliche umso wichtiger, dass wir alle immer wieder mit gutem Beispiel voran gehen“, lautete daher sein Apell an die Eltern der Schülerinnen und Schüler des Johannes-Althusius-Gymnasiums. Die rege Teilnahme am Elternabend zeigte einerseits deutlich, dass das Thema (digitale) Zivilcourage gerade auch von den Eltern der Schule auf vorbildliche Weise mitgetragen wird und unterstreicht andererseits, dass die Schule gemeinsam mit den Eltern an einem Strang zieht.