Leitlinien für den Umgang mit Medien am JAG
Der Prozess der Digitalisierung kann gewinnbringend an den althusianischen Leitlinien ausgerichtet werden, die auch im 21. Jahrhundert das Fundament unseres schulischen Handelns und des Miteinanders in der Schulgemeinschaft bilden.
Die „unumstößliche Würde“ wird insbesondere in der digitalen Kommunikation (z.B. in sozialen Netzwerken) vielfach zu wenig beachtet. Wir wollen am JAG den sprachsensiblen Umgang inner- und außerhalb des Netzes fördern und Sprache und deren Wirkung auf Andere reflektieren. Die Entwicklung eines „wehrhaften Gerechtigkeitssinns“ ist für uns in einem Zeitalter der Informationsflut mit gefühlter Anonymität im Netz eine wichtige Aufgabe.
Wir wollen die Chancen, die digitale Medien für z.B. kooperative und andere innovative Lernformen bieten, nutzen und die Entwicklung „reziproker Solidarität“ fördern.
Um die von Althusius formulierten Ideale umzusetzen und unseren Schülerinnen und Schülern gleichsam einen geschützten Raum zu geben, wird das Medienkonzept ein schuleigenes Regelwerk zur „Netiquette“ enthalten.
Neben Lesen, Schreiben und Rechnen werden Kompetenzen im Bereich digitaler Medien mehr und mehr zu einer vierten Kulturtechnik, deren sichere Beherrschung immer stärker Voraussetzung für mündige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sowie den beruflichen Erfolg wird.
Deshalb ist es wichtig grundlegende Prinzipien, Funktionsweisen bzw. Algorithmen der digitalen Welt zu identifizieren, zu kennen und zu verstehen, um diese in verschiedenen Kontexten reflektieren und nutzen zu können. Die Einbindung der digitalen Welt in den Unterricht bietet aufgrund der Aktualität und Authentizität der Medien zahlreiche Chancen, den Unterricht zu bereichern. Als allgemeinbildende Schule sind wir den Werten einer freiheitlich-pluralistischen Gesellschaft verpflichtet und wollen deshalb digitale Medien und den Blick auf die ethischen, philosophischen, ästhetischen, kulturellen und politischen Aspekte zusammen denken.
Digitale Medien sind ebenso wenig Selbstzweck wie die Beschäftigung mit analogen Medien. Beides folgt pädagogischen Zielsetzungen und sollte altersangemessen und dem Aufbau fachlicher und überfachlicher Kompetenzen dienen. Für uns bedeutet Lernen mit digitalen Medien mehr als Medienkonsum, es umfasst auch kooperative, handlungs- und produktionsorientierte Lernformen sowie neue Lern- und Arbeitsmethoden. Die Lehrkraft bleibt bei der Wahl der eingesetzten Unterrichtsmaterialien in der Regel frei, orientiert sich aber an den jeweiligen Curricula.
Als eine in der Region verwurzelte Schule wollen wir eine vielseitige und nachhaltige Medienerziehung auch durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern (z.B. im Rahmen des Social-Network-Trainings, der Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Amtsgericht, Universitäten) leisten.
Aufgrund des stetigen Wandels und Fortschreitens der Digitalisierung verstehen wir das Medienkonzept unserer Schule nicht als endgültig, sondern als ein sich dynamisch veränderndes und anpassendes Programm, dessen Nachhaltigkeit hinsichtlich des Lernerfolgs unserer Schülerinnen und Schüler, lernpsychologischer Erkenntnisse sowie außerschulischer Anforderungen regelmäßig durch die Fachschaften und die Lehrerkonferenz überprüft wird.
Bausteine des Medienkonzeptes orientiert an den Curricula und zugeordnet zum Medienkompetenzrahmen
Das JAG hat sich intensiv mit der Vorgehensweise bei der Umsetzung des Medienkompetenzrahmens beschäftigt. Eine Grundvoraussetzung haben wir damit geschaffen, dass alle Schülerinnen und Schüler über einen Office 365 Zugang verfügen. Weiterführend sind wir aber zu dem Ergebnis gekommen, dass es sinnvoll ist in den Klassen 6 und 8 jeweils eine Stunde in „Informatische Grundbildung“ (ITG) zu unterrichten. So ist gesichert, dass alle Schülerinnen und Schüler verschiedene, wichtige Fertigkeiten und Kenntnisse zeitgleich erarbeiten und es kann davon ausgegangen werden, dass ein gemeinsamer Grundstock an digitalem Wissen gelegt wird.
ITG ist dabei als Basis für die Weiterarbeit in den anderen Fächern zu sehen, wobei jedes Fach eigene Schwerpunkt setzt, indem es die fachspezifische Sichtweise mit den Curricula und dem Medienkompetenzrahmen verbindet.
Das JAG hat sich, wie vorgeschrieben, für seine digitale Zukunft in besonderem Maße am Medienkompetenzrahmen orientiert und dabei Anforderungen und Themen aus den Curricula in den fünf folgenden Unterpunkten zusammengefasst.
Besonders hervorzuheben ist beim Unterpunkt „Bedienen und Anwenden“, dass die Schülerinnen und Schüler angebunden an das Fach ITG die Infrastruktur der medialen Ausstattung kennenlernen sollen. Das allein reicht jedoch nicht, sie sollen zusätzlich auch in der Lage sein, schuleigene Hardware auszuwählen und reflektiert anwenden zu können. Daraus ergibt sich gerade in diesem Fall, dass eine „Eins-zu-eins-Versorgung“ mit einem Gerät im Unterricht unerlässlich ist und jeder Schüler, jede Schülerin ein eigenes Gerät benötigt, an und mit dem er oder sie arbeiten und Erfahrungen sammeln kann. Gleiches gilt zum Beispiel für das Fach Englisch und Vokabeln lernen sowie für das Fach Erdkunde, in dem die Schülerinnen und Schüler digitale Zusatzmedien kennen- und einsetzen lernen sollen. Hier wäre es jedoch auch denkbar, dass die Schülerinnen und Schüler das eigene Smartphone oder ein anderes eigenes Gerät nutzen[1].
Auch beim Unterpunkt „Informieren und recherchieren“ kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass eine „Eins-zu-eins-Versorgung“ mit einem Gerät sowie ein gesichertes W-Lan unerlässlich sind, schaut man sich zum Beispiel das Fach Musik, in dem ein virtueller Rundgang durch ein Opernhaus den Schülerinnen und Schülern erlaubt die Schule virtuell zu verlassen, an. Im Fach Englisch hingegen sollen mit Hilfe von Boxen, Beamern und einem Abspielgerät Videosequenzen analysiert werden. Gleiches gilt für das Fach Sport. Hier soll eine Bewegungsanalyse virtuell erfolgen.
Kommunikationsprozesse mit digitalen Werkzeugen zielgerichtet gestalten ist das Ziel im Fall des Faches Deutsch in der Jahrgangsstufe 6 und fällt unter den Unterpunkt „Kommunizieren und kooperieren“. Neben einem Gerät für jeden Schüler, jede Schülerin ist die Nutzung verschiedener Kooperationsplattformen nötig.
Das Anfertigen von Arbeitsergebnissen und deren Präsentation hat im Schulalltag von je her eine große Bedeutung, das wird auch bei der Sichtung des Unterpunktes „Produzieren und präsentieren“ des Medienkompetenzrahmens deutlich. Dem trägt das Fach Biologie Rechnung, in dem es in der Jahrgangsstufe 6 Stopp-Motion-Filme zur Keimung von Pflanzen anfertigen lässt. Hierfür sind Schüler Smartphones oder Kameras unerlässlich. Für die anschließende Präsentation der Ergebnisse, werden im Unterrichtsraum Beamer, Boxen und Tablet benötigt, alternativ wäre auch eine Smartboard denkbar. Das Fach Deutsch hingegen lässt Erklärvideos zu Zaubertricks erstellen, die im Anschluss beurteilt und reflektiert werden. Auch hierfür ist die oben genannte Ausstattung unerlässlich.
Die Wichtigkeit eines eigenen oder einzelnen zu nutzenden Gerätes zeigt sich auch noch einmal beim Unterpunkt „Analysieren und reflektieren“ im Fach Geschichte, wenn die Schülerinnen und Schüler ein digitales Museum erkunden.
Die weiteren Schwerpunkte unseres derzeitigen Medienkonzeptes finden sich weiter unten in Tabellenform. Über die Jahrgangsstufe 6 hinaus, muss ein Konzept an den Curricula orientiert weiter erarbeitet werden. Diese Erarbeitung pausiert derzeit aus verschiedenen Gründen. Schwerpunkte werden hier vor allem die beiden letztgenannten Unterpunkte und in jedem Fall der noch gar nicht genannte Unterpunkt „Problemlösen und Modellieren“ sein. Aufgrund des Alters der Kinder der Jahrgangsstufen 5 und 6 ist eine Arbeit zu diesen Unterpunkten nur an bestimmten Stellen sinnvoll.
Zu klären sein wird ferner zum Beispiel wie mit einem Schüler-W-Lan umgegangen werden könnte.
Aktuelle Entwicklungen sind der Anschluss der Schule an einen Highspeed-Glasfaser-Internetanschluss, neue Verkabelungen der Klassenräume auf aktuelle Netzwerkstandards – dies ist nicht zuletzt auch Voraussetzung für die Förderfähigkeit des Digitalpaktes. Des Weiteren wäre ein Ausbau mindestens eines Informatikraums auf 30 Plätzen unabdingbar, zudem sollte jeder Klassenraum als Standardausrüstung mit einem Beamer mit Soundbar, der sich mit möglichst vielen Endgeräten koppeln lässt, sowie einem Lehrergerät ausgestatte sein.
Weiterhin existiert bereits eine umfangreiche Nutzungsordnung. Doch diese muss mit Veränderung des digitalen Alltags überarbeitet werden.
Bausteine des Medienkonzeptes[2]
Anhang
Handout zu Microsoft TEAMS, Bestandteil von office365
Startpunkte
- office.com , dann auf Teams Tab klicken, das Arbeiten im Browser ist dann möglich. Auf fremden Rechnern keinesfalls das Passwort speichern!
- Microsoft Teams im Appstore downloaden, installieren und anmelden, geht auf jedem Gerät jeder Plattform, Benachrichtigungsoptionen sind teamweise einstellbar
TEAMSstruktur
Folgende linksgerückten Menüpunkte erscheinen am linken Rand und werden kurz erläutert:
Aktivität
Dient der Anzeige jeder neuen Aktivität in allen Teams, in denen man Mitglied ist. Gut zum schnellen Update.
Chat
Dient zur Kommunikation mit Einzelnen, ähnlich WhatsApp. Zum Starten in Suchfenster Namen eingeben, dann taucht der Gesuchte auf. Der Gesprächspartner wird dann über Aktivität benachrichtigt.
Teams
Alle Teams werden als Kachel angezeigt, das Ausblenden bestimmter Teams ist möglich, diese erscheinen dann unter ausgeblendete Teams unterhalb der Kacheln.
Folgende Menüpunkte erscheinen für jedes Team am oberen Rand:
Beiträge
Dient zur themenorientierten Unterhaltung in einem Team, z.B. Unterrichtsthemen oder Unterrichtsstunden. Das Hinzufügen von Materialien aller Art ist per Drag and Drop möglich. Diese finden sich dann auch unter Dateien wieder.
Dateien
Ablageplatz zum Bereitstellen von Dateien. Das Anlegen von Ordnerstrukturen ist möglich. Alle Teammitglieder haben hier Lese- und Schreibrechte (auch Löschrechte)! Verteilt man hier Arbeitsblätter, erhält die ganze Gruppe ein Arbeitsblatt. Gemeinsames Bearbeiten ist im Browser möglich.
Mitarbeiternotizbuch
Schön und nützlich, aber nicht Gegenstand dieser Schulung.
Aufgaben
Hier können für Unterrichtsgruppen Aufgaben mit optionalem Dateianhang erstellt werden. Die Schüler_innen bekommen alle ihre Aufgaben aller Teams unter Aufgaben angezeigt und laden dann ihre Arbeitsergebnisse (auch Dateien) hoch. Jeder Lehrende erhält unter Aufgaben eine differenzierte Arbeitsstandsanzeige seiner/ihrer Schüler_innen.
Verteilt man so Arbeitsblätter, erhält jede Schüler_in ihr eigenes.
Aufgaben
Übersicht über eigene gestellte Aufgaben und deren Bearbeitungsstand.
Kalender
Hier tauchen die gestellten Aufgaben mit Abgabedatum bei allen Teammitgliedern auf. Führt man seinen Kalender in Office365 (z.B. Outlook mit dem Schulkonto), dann können alle Gruppenmitglieder sehen, wann man Termine hat, nicht welche.
Anrufe
Dient für Skypeanrufe mit Einzelnen. Gruppentelefonate wären über das Anlegen einer Besprechung im Kalender zu einem festgelegten Zeitpunkt möglich.
Dateien
Listet Dateien quer durch alle Kanäle auf, neueste zuerst.
Eigenes Ausprobieren
Zwei kleine sinnvolle Übungen zum Schluss:
Begrüßungstexte
Scheiben sie doch bitte für jede Lerngruppe einen kleinen Begrüßungstext unter Beiträge.
Anmeldeaufgabe
Falls Sie Klassenlehrer, M Lehrer_in der EF oder LK2 Lehrer_in in der Q1 oder Q2 sind, stellen sie doch bitte eine kleine Aufgabe in dem entsprechenden Team, die die Schüler_innen bei ihrer Erstanmeldung zur Bestätigung ihrer Anmeldung und ihrer Teamfähigkeit schnell erledigen. Bin, Ac, Me 27.2.2020
[1] Das JAG arbeitet derzeit an einem eigenen Konzept zu „Bring your own device“
[2] Aufgrund der Corona-Pandemie 2020 war es bislang nicht möglich, Curricula, die über die Klasse 6 hinausgehen, zu entwickeln. Daran ist auch das Medienkonzept gebunden.