Am Samstag des 2. Advents reihte sich das Johannes-Althusius-Gymnasium in den Reigen der weiterführenden Schulen Wittgensteins ein und lud zum Tag der vielen offenen Türen in die Schule ein. Das neue Konzept des „Schnuppertags“ stärkte die Möglichkeit, viele Fächer und Angebote am JAG zu erleben und auszuprobieren.
Gemeinsamer Startpunkt war in der Aula. Nach dem Kanon : „Jetzt geht’s los“ vom Unterstufenchor unter Leitung von Anna Schauerte trug die letzte Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs Mathilda Reinhard Auszüge aus Briefen von Fünftklässlern an Schulleiter Binder vor. „Sehr geehrter Herr Binder, ich freue mich diesen Brief an Sie zu schreiben. Diese Schule gefällt mir sehr gut. Besonders die tollen AGs und die Mentoren.“ begann z.B. ein Brief aus dem Deutschunterricht an den Schulleiter, den dieser nutze, um auf das vielfältige Angebot an AGs hinzuweisen. Die Volleyball AG unter der Leitung von Jessica Tewes stellte sich darauf vor der Bühne vor, ebenfalls zeigte die Discgolf AG unter Leitung von Tobias Abke eine ganz erstaunliche Putterquote auf der Bühne: bis auf eine Scheibe landeten alle Discs im Korb auf der Bühne bis dieser nahezu voll war.
In den Briefen brachten die Fünftklässler weiter ihre Wertschätzung für den Unterricht, die Lehrerinnen und Lehrer und die Gemeinschaft an der Schule zum Ausdruck. „Ich finde es sehr gut, dass die Schule gegen Rassismus ist. Die Schüler und Lehrer behandeln sich mit Respekt und die Lehrer sind sehr aufmerksam.“ Über diesen Satz freute sich Schulleiter Binder besonders „Zu hören, dass das Miteinander auch wirklich erlebt wird und „Schule ohne Rassismus“ nicht nur ein Blechschild am Eingang ist, das ist wirklich wunderbar.“
Auch das Musikprojekt hatte in diesem Rahmen die Gelegenheit sich zu zeigen und beeindruckte durch tonale Reinheit nach nur vier Monaten Teilnahme an der Streichergruppe des Projektes.
Und dann ging es los, die Schule zu erkunden. Ausgestattet mit einem Plan, einem Gewinnspiel und erfahrenen Fünftklässlern zogen die Grundschülerinnen und -schüler los.
Den Eltern wurden in der Aula weiter Einblicke in den Bildungsgang und das Gymnasium in Bad Berleburg gegeben. Die Vorstellung des Schulleiters Binder durchzog der gelebte Gemeinsinn am JAG, der sich an vielen Stellen des Schullebens und der Schulentwicklung zeigt. „Den Gemeinschaftssinn entwickeln wir auch, in dem wir uns, wie von unserem Namensgeber Johannes Althusius gefordert, dem `sozialen Umraum` öffnen. Es gehört zum Schulprogramm und unserem Selbstverständnis dazu, dass wir uns einbringen in Bad Berleburg: das Rathaus besuchen, ebenso die Kirchen, uns an der fair trade town Bewerbung Bad Berleburgs einbringen, die Friedenskundgebung im Februar beim Rathaus mitgestalten und vieles mehr.“ Er sei ebenso erkennbar im Unterricht und der Schulentwicklung. So wurde die Digitalisierung am JAG gemeinsam mit Eltern und Schülerinnen und Schülern im JAG-Forum mitgestaltet.
Anschließend an die Ausführungen des Schulleiters hatten die Eltern die Gelegenheit zu Schulführungen, die von Lehrerinnen und Lehrern des JAG angeboten wurden. Ebenso wie die Kinder zuvor, konnten nun die Eltern die vielfältigen Angebote auf dem Schulgelände ansteuern.
In der Chemie wurden zahlreiche Versuche zum Selbermachen von Schülerinnen und Schülern des JAG präsentiert. In der Physik konnten Schokoküsse im Vakuum beobachtet werden und Stromwege an Schaltungen erkundet werden. Im Fach Geschichte wurden Äpfel mumifiziert. In den Biologieräumen konnte selbst mikroskopiert werden. Im Fach Latein wurden römische Kinderspiele gespielt. In Mathematik wurden neben den digitalen Möglichkeiten Körper gebastelt, im Fach Kunst wurde eine Druckwerkstatt angeboten. Auch das Fach Praktische Philosophie präsentierte sich mit einem Entscheidungsspiel „Weise oder nicht weise“. In Politik wurde Müll sortiert und im Fach Deutsch wurde ein Märchenrätsel und ein Wortsuchspiel aufgebaut. In Französisch konnte man sich vor dem Eifelturm fotografieren lassen und das Fach Religion steuerte eine kleine Ausstellung der Weltreligionen bei. Als ein Höhepunkt der Schulführungen erwies sich der Besuch des neuen Informatikraumes, der aufgeräumt und mit viel Platz 32 Schülerinnen und Schülern je einen eigenen PC-Arbeitsplatz bietet und so einen guten Beitrag zur Erfüllung der Lehrpläne im Bereich der digitalen Bildung bietet.
Auch in der Sporthalle stand für die Kinder ein breites Mitmachprogramm bereit. Und die AGs hatten ebenfalls ihren Teil beisteuert: man konnte Dartpfeile werfen, Discgolf auch einmal selbst erproben. Die AG Schulgarten hat einen Stand besetzt, die AG Bühnentechnik steuerte die Betreuung der Aulatechnik bei und die AG Schulband markierte den Abschluss in der Aula.
Parallel zu dem Angebot für die Grundschülerinnen und -schüler und deren Eltern fand auch die Vorstellung des JAG-Angebotes für die neue Einführungsphase in die gymnasiale Oberstufe durch die Oberstufenkoordinatorin Heike Reinhard und den designierten Jahrgangsstufenleiter Felix Haberkorn statt. Dieser Jahrgang wird am JAG trotz der Umstellung von G8 auf G9 angeboten, da das JAG zur „Bündelungsschule“ ausgewählt wurde. Das heißt, dass das JAG in Wittgenstein diesen Jahrgang einrichten darf, obwohl kein JAG eigener Jahrgang vorhanden ist, da die 10 im nächsten Schuljahr weiter zur Mittelstufe gezählt wird. Hintergrund für die Auswahl des JAG ist, dass in den letzten Jahren viel Schülerinnen und Schüler von Haupt- und Realschulen in die gymnasiale Oberstufe des JAG gewechselt sind und man über viel Erfahrung verfügt.
Die Fülle des Angebotes auf dem gesamten Schulgelände und das sichtbare Engagement und die gemeinschaftliche Atmosphäre führte dazu, dass die Besucher nach der Zugabe der Schulband angeregt und mit vielen Eindrücken den Heimweg antraten.
Allen Beteiligten, und das sind sehr viele, ein ganz herzliches Dankeschön fürs Mitgestalten, Mitdenken und Mitleben. Das war wirklich eine gute Präsentation des JAG auf die wir gemeinsam stolz sein können!