Die freiwillige Probe freitags in der 10.&11. Stunde der Schulband des Johannes-Althusius-Gymnasiums ist in der Regel rege besucht. Doch einmal im Jahr soll ein großer Schritt vorwärts gelingen und neue Stücke werden einstudiert. Dazu trifft sich die Schulband des JAG zu einem gemeinsamen Probenwochenende. In diesem Jahr war der Schritt sehr groß, nämlich genau fünf Stücke groß. Das ist ein Rekord! Wie kam es dazu?
Alles begann auf der letztjährigen Sommernachtsparty in Bad Berleburg. Dort spielte auf der Bühne die im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz angesiedelte Soulband Side of Soul druckvoll auf. Wittgensteins Tontechniker Matthias Schneider attestierte: „Die sind eigentlich zu gut für die kleine Region!“
Da Side of Soul eine fast identische Besetzung wie die Schulband aufweist und von der Begeisterung getrieben, stellte der Schulbandleiter Clemens Binder in der Pause einen Kontakt zum Bassisten Michael Hassa und dem Tenorsaxophonisten Andreas Kiel her. Es entstand die Idee eines gemeinsamen Workshops mit anschließendem Konzert. Das Berleburger Netzwerk um Holger Saßmannshausen ließ sich sofort von der Idee begeistern und der Wollmarkt wurde als Rahmen ins Auge gefasst. Etwas nervös, wie der Heimat- und Verkehrsverein Berleburgs als Ausrichter reagieren würde, fand ein Gespräch von Clemens Binder mit dem Vorsitzenden Heiner Trapp statt: „Na klar unterstützen wir das!“ war die schnelle Antwort. In Berleburg ist viel möglich.
Am Samstag, dem 7. Mai findet nun also der Workshop der Schulband mit Side of Soul statt und anschließend wird auf dem Marktplatz mit einem fetzigen Konzert die Open Air Saison 2016 eröffnet. Aus dem Repertoire von Side of Soul wurden fünf Stücke verabredet, die man in irgendeiner Weise gemeinsam performen kann. Die Schulband wurde nun mit Noten und Aufnahmen versorgt und traf sich so ausgestattet mit Hilfe des Profimusikers Jojo Tunyogi-Czapó aus Biedenkopf letztes Wochenende zur Erarbeitung der Stücke auf dem Schulbandwochenende im JAG.
In sieben Probeneinheiten wurde bis zu Blasen an den Fingern des jungen Bassisten Jakob Reinhard geprobt (und noch weiter). Dennoch war die Atmosphäre begeistert. „Ich fand das erste Stück schon Klasse, aber das hier ist ja noch viel besser!“ befand Ann-Kathrin an der Trompete. Noch nie war die Musikauswahl in der gesamten Band so unumstritten wohlgelitten. Die Berleburger Öffentlichkeit darf sich auf das Konzert am 7. Mai freuen. Auch die eigens angereisten Michael Hassa und Andreas Kiel von Side of Soul zeigten sich vom Probensetting am JAG und dem Groove der jungen Musiker der Schulband begeistert. Ein bisschen geschlafen und gegessen wurde an diesem Wochenende in der Schule. „Jetzt habe ich aus Versehen „zu Hause“ zur Schule gesagt. Wie konnte das passieren?“ entfuhr es der Sängerin Emily Wilson.
An den nächsten Freitagnachmittagen ab halb vier trifft sich die Band gerne wieder; das neue Repertoire wird weiter gefestigt und mit neuer Begeisterung für die anstehenden Auftritte der Schulband geprobt.