Philosophie SII EF Q1 Q2 (alt)

Curriculum für die Einführungs- und Qualifikationsphase Philosophie im Grundkurs

 

auf Grundlage der Obligatorik des Lehrplanes und der Vorgaben für das Zentralabitur 2014/ 2015 (vorgegebene Texte durch Fettdruck hervorgehoben)

 

Die Nummerierung der Themen entspricht nicht unbedingt der tatsächlichen Reihenfolge.

 

Grundlage des Unterrichts ist das zweibändige aktuelle Lehrwerk „Zugänge zur Philosophie“ (Cornelsen).

 

Mindestens einmal im Verlaufe des Philosophieunterrichts von 10.1 bis 12.1 wird zudem eine philosophische Ganzschrift (ggf. in Auszügen) behandelt.

 

 

 

10.1

Rahmenthema/Inhaltlicher Schwerpunkt: Einführung in die Philosophie

 

Kursthemen: Was kann ich wissen? (Erkenntnistheorie) / Was soll ich tun? (Ethik und Staatsphilosophie) / Was darf ich hoffen? (Geschichtsphilosophie und Metaphysik)

Lehrmittel: Zugänge zur Philosophie 1 (Cornelsen)

1 obligatorisch

Einführung in das philosophische Staunen: durch das sokratische Gespräch zum philosophischen Staunen

  • Methoden: sokratisches Gespräch; Selbstvertrauen und Ich-Stärke ausbilden, z.B. in Form von Vertretung der eigenen Meinung; sich an Prinzipien der Vernunft orientieren, z.B. in Form von Einlassen auf Meinungen anderer in der mündlichen Diskussion; Urteilsfähigkeit entwickeln, z.B. in Form von Debatten, Diskussionen

 

 

Kapitel I.1 / Seiten 15-36

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

2 obligatorisch

Eine Ethik für alle? - Auf der Suche nach einer kulturunabhängigen Ethik am Beispiel von Todesstrafe, Sterbehilfe, Gleichstellung Homosexueller, Menschenrechte oder anderer Themen (Feyerabend, Finkielkraut)

  • Methoden: Internetrecherche; Referate; Begriffsanalyse “Normen” und “Werte”; den Anderen anerkennen und achten und vernunftgeleitet und sachbezogen miteinander umgehen, z.B. in Form von Debatten und Diskussionen; Texte und andere Medien erschließen, z.B. in Form der Rekonstruktion eines Argumentationsgang, Sprechaktklassifikation

 

 

Kapitel I.2 / Seiten 37-46

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Option auf Klausur Nr. 1

3 obligatorisch

Wahrnehmung = Wirklichkeit?! – Naiver Realismus vs. Radikaler Konstruktivismus (Glasersfeld, Russell, Watzlawick)

  • Methoden: Filmanalyse „Shutter Island“ oder „Inception“; Grundprobleme des Wahrnehmens und Erkennens erfassen und darstellen, z.B. in Form von logischen Rätseln, optischen Täuschungen u.a.

 

 

Kapitel 1.1 bis 1.4 / Seiten 15-30

~ 12 Stunden  / ~ 4 Wochen

Option auf Klausur Nr. 1

4 obligatorisch

Gibt es ein Leben nach dem Tod? - Betrachtung religiöser und philosophischer Jenseitsvorstellungen  (Sokrates )

  • Weltreligionen kennen und vergleichen, z.B. in Form von Internetrecherche und Referaten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel I.4 / Seiten 71-81

~ 9 Stunden  / ~ 3 Wochen

 

10.2

Rahmenthema/Inhaltlicher Schwerpunkt: Was ist der Mensch?

 

Kursthema: Was macht den Menschen zum Menschen? Auf der Suche nach seinen Wesensmerkmalen

Lehrmittel: Zugänge zur Philosophie 1 (Cornelsen)

1 obligatorisch

Gibt es eine menschliche Natur? - Der Mensch als aggressives und naturbestimmtes Wesen (Darwin, Günther, Lorenz, Singer )

  • Methode: Grundfragen des Menschseins und des Umgangs mit der Natur reflektieren, z.B. in Form von einer Mind-Map

 

 

Kapitel II.1.1 u. II.1.2 / Seiten 113-133

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

 

2 obligatorisch

Ist der Mensch ein Kulturwesen? - Die Notwendigkeit von Kultur wegen unserer egoistischen Natur (Rousseau, Gehlen, Nietzsche, Freud)

  • Methode: Wahrnehmungen und Beobachtungen beschreiben, z.B. in Form von Bild- und Karikaturbetrachtungen und –beschreibungen

 

 

Kapitel II.2.4/ Seiten 175-186

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Option auf Klausur Nr. 2

3 obligatorisch

Die menschliche Sprache: Konstruieren wir unsere Welt und uns selbst durch Sprache und unterscheidet uns dies von den Tieren? (Popper, Nietzsche, Cassirer)

Kapitel II.2.2/ Seiten 153-160

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Option auf Klausur Nr. 2

4 fakultativ

Erschafft der Mensch sich durch die Arbeit? (Hegel, Marx)

Kapitel II.2.3/ Seiten 161-174

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

 

5 obligatorisch

Ist der Mensch ein selbstbestimmtes  Wesen? - Der Mensch als zur Freiheit Verurteilter  und Besitzer eines Bewusstseins (Sartre, Freud, Camus, Heidegger )

  • Methode: gedankliche Kreativität entwickeln, z.B. in Form von Gedankenexperimenten

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel II.3 / Seiten 192-227

~ 15 Stunden / ~ 5 Wochen

 

11.1

Rahmenthema/Inhaltlicher Schwerpunkt: Probleme des menschlichen Handelns (Ethik)

 

Kursthema: Was ist gut, was ist böse? – Auf der Suche nach obersten Zwecken, Normen, Werten und Prinzipien des Handelns

Lehrmittel: Zugänge zur Philosophie 1 (Cornelsen)

1 obligatorisch

Einführung in Grundkategorien der Ethik: Moral, Konvention, Recht, Naturalistischer Fehlschluss, Gegenstandsbestimmung der Ethi k

  • Methoden: argumentieren und Kritik üben, z.B. in Form von Analogieschlüssen, formalen Fehlschlüssen, slippery-sloap-Agumenten u.a.; Begriffe klären und angemessen verwenden, z.B. in Form einer Begriffsanalyse

Kapitel III.0 / Seiten 229-234

~ 3 Stunden / ~ 1 Wochen

 

2 fakultativ

Glück für den Einzelnen: Theorien eines gelingenden Lebens in der Antike (Epikur, Aristoteles)

Kapitel III.1.3 u. III.1.5 / Seiten 239ff, 246-256

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

3 obligatorisch

Gut = nützlich? (Bentham,  Auszug aus „Eine Einführung  in die Prinzipien  der Moral und Gesetzgebung“;  Mill, Auszüge aus „Der Utilitarismus“)

  • Methoden: Selbstvertrauen und Ich-Stärke ausbilden, z.B. in Form von Vertretung der eigenen Meinung; sich an Prinzipien der Vernunft orientieren, z.B. in Form von Einlassen auf Meinungen anderer in der mündlichen Diskussion; Urteilsfähigkeit entwickeln, z.B. in Form von Debatten, Diskussionen; Verantwortung für das eigene Handeln übernehmen, z.B. in Form von Rollenspielen und Gedankenexperimenten; Texte und andere Medien erschließen, z.B. in Form der Rekonstruktion eines Argumentationsgang, Sprechaktklassifikation; Wertkonflikte bearbeiten, z.B. in Form eines Dilemmas

 

Kapitel III.3 / Seiten 265-279

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Klausur Nr. 1

4 obligatorisch

Freiheit und Determination  der kategorische Imperativ (Kant, Auszüge aus „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)

  • Methoden: Grundprobleme moralischen Handelns kennen und erörtern, z.B. in Form von Gedankenexperimenten und Umfragen; den Anderen anerkennen und achten und vernunftgeleitet und sachbezogen miteinander umgehen, z.B. in Form von Debatten und Diskussionen; mit Anderen kooperieren, z.B. in Form von kooperativen Lernformen wir Think-Pair-Share

 

Kapitel III.4.1-III.4.6 / S. 280-294 u. III.5.2/ Seiten 311-316

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Klausur Nr. 2

5 fakultativ

Kants Ethik auf dem Prüfstand: z.B.: Der kategorische Imperativ im Nationalsozialismus (Eichmann, Arendt)

Kapitel III.4.7 u. III.4.8 / Seiten 295-304

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

6 obligatorisch

Verantwortungs- und Diskursprinzip als Legitimationsinstanz moralischer Maßstäbe? (Jonas, Auszug aus „Das Prinzip Verantwortung“,  Habermas)

  • Methoden: philosophische Texte schreiben, z.B. in Form einer schriftlichen Interpretation, einer Facharbeit, einer philosophischen Disputation, eines philosophischen Essays, eines argumentativen Sachtextes aus einer bestimmten Perspektive, einer literarischen Darstellung philosophischer Probleme; Orientierungen für eine verantwortliche und sinnerfüllte Lebensführung finden, z.B. in Form von Übertragung philosophischer Inhalte auf die Lebenswirklichkeit

 

Kapitel III.8 / Seiten 334-341

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

7 fakultativ

Begründung und Rechtfertigung sittlich-praktischen Handelns: Die Preisgabe der Vernunft als ethische Legitimationsinstanz (Schopenhauer, Nietzsche)

Kapitel III.7 / Seiten 324-333

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

8 obligatorisch

Angewandte Ethik: „Präimplantationsdiagnostik“

  • Methoden: IT-Einsatz: Erarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, von Fallbeispielen und des moralischen Dilemmas, Präsentation mittels Powerpoint; Orientierungen für eine verantwortliche u. sinnerfüllte Lebensführung finden, z.B. in Form von Übertragung philosophischer Inhalte auf die Lebenswirklichkeit

externe Materialien

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

 

11.2

Rahmenthema/Inhaltlicher Schwerpunkt: Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft (Rechts- und Staatsphilosophie)

 

Kursthema: Was ist der beste Staat? – Zur Begründung, Rechtfertigung und kritischen Analyse von Rechtssystemen

Lehrmittel: Zugänge zur Philosophie 1 (Cornelsen)

1 fakultativ

Begründung und Rechtfertigung des Rechts: Gerechtigkeit und Naturrecht in der antiken und mittelalterlichen Staatsphilosophie (Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin)

Kapitel IV.1 / Seiten 363-381

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

 

2 obligatorisch

Recht, Macht und Gewalt: Recht und Gerechtigkeit in der klassisch-bürgerlichen (Hobbes, Auszug aus „Leviathan“; Locke; Montesquieu; Rousseau) und modernen Staatstheorie (Hannah Arendt, Auszug aus „Macht und Gewalt“)

  • Methode: Erscheinungsformen und Probleme moderner Gesellschaften in ihrer Bedeutung für das Urteilen und Handeln erfassen, z.B. in Form von einer Filmanalyse („Der Herr der Fliegen“)

 

~ 27 Stunden / ~ 9 Wochen

Klausur Nr. 3 / Option auf Klausur Nr. 4

3 fakultativ

Verhältnis von Individuum, Gesellschaft und Staat: Staat und bürgerliche Gesellschaft (Hegel, Marx, Bakunin)

Kapitel IV.3 / Seiten 412-422

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

 

5 obligatorisch

Recht und Gerechtigkeit: Demokratie und soziale Gerechtigkeit (Rawls, Auszug aus „Eine Theorie der Gerechtigkeit“ )

  • Methode: gedankliche Kreativität entwickeln, z.B. in Form von Gedankenexperimenten

Kapitel IV.4.2/ Seiten 442-454

~ 6 Stunden / ~ 2 Wochen

Option auf Klausur Nr. 4

6 fakultativ

Eine gerechte Welt in Zeiten der Globalisierung? – Austeilende und ausgleichende Gerechtigkeit

  • Methode: IT-Einsatz: Erarbeitung des Themas „Globalisierung“ und von Fallbeispielen (Globalisierungsgewinner und Globalisierungsgegner), Präsentation mittels Powerpoint

 

 

 

 

 

externe Materialien

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

 

12.1 u. 2

Rahmenthema/Inhaltlicher Schwerpunkt: Probleme des Denkens, Erkennens und der Wissenschaft (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie)

 

Kursthema: Gibt es allgemeingültige Wahrheiten? – Das Problem der Wahrheit und der Objektivitätsanspruch wissenschaftlicher Erkenntnis

Lehrmittel: Zugänge zur Philosophie 2 (Cornelsen)

1 obligatorisch

Die Idee als Grundlage der Erkenntnis: Die Idee als Fundament des Erkennens (Platons Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis

Kapitel I.1 / Seiten 13-26

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Klausur Nr. 1

2 obligatorisch

Der Zweifel als Grundlage der Erkenntnis: Das denkende Ich als Fundament des Erkennens (Descartes, Auszug aus „Meditationen über die erste Philosophie“)

Kapitel I.2 / Seiten 33-46

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Option auf Klausur Nr. 2

3 obligatorisch

Die Erfahrung als Quelle der Erkenntnis (Locke, Auszug aus „Versuch über den menschlichen Verstand“; Hume)

Kapitel I.3 / Seiten 47-70

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

Option auf Klausur Nr. 2

4 fakultativ

Das menschliche Erkenntnisvermögen als Struktur der Welt (Kant)

Kapitel I.5 / Seiten 71-93

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

 

5 fakultativ

Subjekt und Objekt: Kritik an der Erkenntnistheorie (Hegel, Heidegger)

Kapitel I.6.1 u. I.6.2 / Seiten 94-96

~ 9 Stunden / ~ 3 Wochen

 

6 obligatorisch

Wissenschaftliche  Verfahrensweisen:  Wissenschaft als Annäherungsprozess  an die Wahrheit (Reichenbach; Carnap; Popper, Auszug aus ‚Die Logik der Forschung);

Die Willkürlichkeit wissenschaftlicher Weltbilder (Feyerabend)

  • Methode: Grundprobleme des Wahrnehmens und Erkennens erfassen und darstellen, z.B. in Form von logischen Rätseln, optischen Täuschungen u.a.

 

 

Kapitel I.7.1 / Seiten 100-113

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

Klausur Nr. 3 (Auswahlklausur muss weiteres Halbjahresthema abdecken)

7 obligatorisch

Lesen einer Ganzschrift: “Der Gottesbegriff nach Ausschwitz” von Hans Jonas

externe Materialien

~ 12 Stunden / ~ 4 Wochen

 

 

 

 

Leistungskonzept im Fach Philosophie Leistungsanforderung, Leistungsbeurteilung und Leistungsbewertung

 

Grundlage der Bewertung von Leistungen sind die von den Schülerinnen und Schülern erbrachten Leistungen im Bereich der „Sonstigen Mitarbeit“; bei Schülerinnen und Schülern, die das Fach schriftlich gewählt haben, kommen überdies die in den „Klausuren“ erbrachten schriftlichen Leistungen hinzu.

 

Anforderungsbereiche

Für alle Beurteilungsgrundlagen gilt, in je spezifischer Konkretion, die Ausrichtung an den für die Abiturprüfung relevanten drei Anforderungsbereichen bzw. Leistungsniveaus (vgl. Lehrplan Philosophie (1999), S. 76-78): Begreifen (I), Erörtern (II), Urteilen (III). Im Sinne der Orientierung an den formulierten Anforderungen sind grundsätzlich alle ausgewiesenen Dimensionen (erkenntnistheoretisch-wissenschaftstheoretische Dimension/ sittlich-praktische Dimension/ ontologisch-metaphysische Dimension/ geschichtlich-gesellschaftliche und kulturelle Dimension/ methodische Dimension) bei der Unterrichtsarbeit und auch später bei der Leistungsbewertung angemessen zu berücksichtigen.

 

Beurteilungsbereich „Klausuren“

In Analogie zu den Vorgaben für das Zentralabitur in NRW finden für Klausuren im Fach Philosophie aktuell lediglich die Aufgabenarten I) und III) gemäß Lehrplan Verwendung:

  • Textgebundene Aufgabe: Aufgabe auf der Basis eines philosophischen Textes (I)
  • Problemgebundene Aufgabe: Aufgabe auf der Basis einer philosophischen Aussage oder mehrerer philosophischer Aufgaben (III).

Zu der Bewertung von textgebundenen Aufgaben ist zu sagen, dass in jeder Klausur zwischen den Anforderungsbereichen Begreifen (I), Erörtern (II) und Urteilen (III) unterschieden wird. Da eine gute Leistung in den Bereichen „Erörtern“ und „Urteilen“ ohne eine angemessene Leistung im Bereich „Begreifen“ nicht möglich ist, sei darauf hingewiesen, dass der Bereich „Begreifen“ zunächst, d.h. zu Beginn der Qualifizierungsphase, in dem Mittelpunkt der Klausur stehen sollte. Mit zunehmender Sicherheit im Bereich „Begreifen“ sollten die Bereiche „Erörtern“ und „Urteilen“ auf dem Weg zum Abitur mehr Gewicht bekommen. Am Ende sollte die Gesamtbewertung einer Klausur wie folgt aussehen: Begreifen: 26%, Erörtern: 30%, Urteilen: 24%.

 

Problemgebundene Aufgaben sind so zu stellen, dass sie im Kern eine der zwei folgenden Fragestellungen behandeln:

  • die systematische Verortung des jeweiligen Problems im geistesgeschichtlichen Zusammenhang
  • die vergleichende Abwägung zweier philosophischer Positionen bezüglich des Problems (dies setzt eine sehr intensive Behandlungen der philosophischen Positionen voraus)

Eine ausreichende Leistung liegt vor, wenn die Schülerin/ der Schüler trotz einiger Schwächen der Text im Ganzen verstanden hat. Ihre/ Seine Erläuterungen sollten das Verständnis der zentralen Aussagen und des Argumentationszusammenhanges erkennen lassen und keine groben Mängel aufweisen. Von einer guten Leistung wird verlangt, dass die Anforderungsbereiche „Begreifen“ und „Erörtern“ richtig gelöst sind. Für eine sehr gute Leistung muss der Bereich „Urteilen“ in dem Sinne erfüllt werden, dass der Text bzw. das Problem kritisch hinterfragt wird und die eigene Meinung deutlich und differenziert zum Ausdruck kommt.

Die Bewertung der Klausuren orientiert sich an den Bewertungsgrundsätzen des Lehrplans sowie des Zentralabiturs im Fach Philosophie in NRW. Die Korrekturen der Klausuren werden auch mit Hilfe der aus den zentralen Abiturprüfungen bekannten kriterialen Bewertungsraster vorgenommen, um auf diese Weise möglichst einheitliche und für die Schülerinnen und Schüler transparente Bewertungskriterien sicherzustellen.

Hinsichtlich der inhaltlichen Leistung ist dementsprechend bei der Beurteilung der Analyse eines vorliegenden philosophischen Textes neben der Erfassung von zentraler These, zugrunde liegender Fragestellung sowie Argumentationsgang zu berücksichtigen, ob der Aufbau der Argumentation mit Hilfe sachgerecht verwendeter logischer Konjunktionen und sog. performativer Verben beschrieben wird.

Die Darstellungsleistung fließt in Höhe von 20% in die Gesamtnote mit ein. Hierbei werden folgende Bewertungskriterien in Anschlag gebracht:

  • strukturiert seinen Text schlüssig, stringent sowie gedanklich klar und bezieht sich dabei genau und konsequent auf die Aufgabenstellung (5 P.)
  • bezieht beschreibende, deutende und wertende Aussagen schlüssig aufeinander (4 P.)
  • belegt seine Aussagen durch angemessene und korrekte Nachweise (Zitate u. a.) (3 P.)
  • formuliert unter Beachtung der Fachsprache präzise und begrifflich differenziert (4 P.)
  • schreibt sprachlich richtig (Grammatik, Orthographie, Zeichensetzung) sowie syntaktisch und stilistisch sicher (4 P.)

Insgesamt entfallen also bei einem 100-Punkte-Schema 80 Punkte auf die inhaltlichen und 20 Punkte auf die sprachlichen (Darstellungs-)Leistungen. Die Ergebnisse der Klausuren fließen zu 50% in die Zeugnisnote ein.

Die 1. Klausur in 11.2 kann durch eine Facharbeit ersetzt werden.

 

 

Notentabelle/ Punkteraster

 

Mögliche Punkte

Punkte / Noten

Mögliche Punkte

Punkte / Noten

100-95

15 / 1+

59-55

7 / 3-

94-90

14 / 1

54-50

6 / 4+

89-85

13 / 1-

49-45

5 / 4

84-80

12 / 2+

44-39

4 / 4-

79-75

11 / 2

38-33

3 / 5+

74-70

10 / 2-

32-27

2 / 5

69-65

9 / 3+

26-20

1 / 5-

64-60

8 / 3

19-0

0 / 6

 

 

Klausuranzahl und –dauer

 

HALBJAHR

 

ANZAHL

 

DAUER

 

BESONDERHEITEN

 

10/I

 

1

2 Unterrichtsstunden

 

GK

10/II

1

2 Unterrichtsstunden

 

GK

11/I

2

2 Unterrichtsstunden

 

GK

11/II

2

2 Unterrichtsstunden

 

GK

12/I

2

3 Unterrichtsstunden

 

GK

12/II

1

3 Unterrichtsstunden

 

GK/ nur für Schülerinnen und Schüler, die Philosophie als 3. Abiturfach gewählt haben

 

 

 


 

Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“

Der Bereich „Sonstige Mitarbeit“ hat in Bezug auf die Gesamtbewertung grundsätzlich denselben Stellenwert wie der Klausurbereich, d.h. also 50% der Endnote. Für Schülerinnen und Schüler, die Philosophie nicht schriftlich gewählt haben, ist für die Halbjahresbewertung allein der Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“ ausschlaggebend; pro Quartal wird hier eine eigene Note ermittelt. Es sind alle Leistungen zu bewerten, die neben Klausuren bzw. Facharbeiten erbracht werden. Er umfasst mündliche wie schriftliche Formen und berücksichtigt besonders Qualität, Kontinuität und Selbstständigkeit der von den Schülerinnen und Schülern erbrachten Leistungen sowie ihre Fähigkeit zum Diskurs. Im Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“ kommen folgende Leistungen zum Tragen:

  • Beiträge zum Unterrichtsgespräch (dieser Bereich der „sonstigen Mitarbeit" ist der Beurteilungsschwerpunkt und wird nach folgenden Kriterien gewichtet/ 40% der Note „Sonstige Mitarbeit“):
    • Wiedergabe von Wissen, Reorganisation von bekannten Inhalten
    • Ergebnissen und Methoden, Übertragen von Ergebnissen und Methoden
    • Erfassen und Darstellen von Problemen
    • Finden und Begründen von Lösungsvorschlägen
    • Aufgreifen von Beiträgen von Mitschülerinnen/Mitschülern
    • sachliches Argumentieren
    • Gebrauch der Fachsprache und sprachliche Verständlichkeit
    • Wichtig ist die regelmäßige aktive Beteiligung am Unterricht
    • Qualität der Beiträge hat insgesamt Vorrang vor der Quantität

 

  • Hausaufgaben (haben sowohl einen vorbereitenden wie auch nachbereitenden Charakter/ 20% der Note „Sonstige Mitarbeit“):
    • wird keine Hausaufgabe explizit gestellt, heißt das Nachbereitung der Stunde/ Doppelstunde
    • sachliche Richtigkeit und Vollständigkeit
    • Konzentration der Darstellung auf das Wesentliche
    • angemessene Verwendung der Fachsprache
    • sprachliche Richtigkeit und Verständlichkeit
    • eigenständiges Klären von Problemen (z. B. Nachschlagen von Fremdwörtern)
  • Referate (20% der Note „Sonstige Mitarbeit“):
    • Auswertung von Informationsmaterial
    • korrekte Zitierweise
    • angemessene Fachsprache und Darstellungsweise
    • fachliche Korrektheit der Aussagen
    • Berücksichtigung und Verwendung fachspezifischer Methoden
    • adressatenbezogener Vortrag und entsprechende Argumentation
    • Selbständigkeit im Urteil, Grad der Problematisierung vorgefundener Aussagen
    • Impulsgebung für die anschließende Diskussion
    • Berücksichtigung des Zeitfaktors
    • angemessene Sicherung der wesentlichen Aspekte für den Lernerfolg der Anderen (z. B. Handout)

 

  • Mitarbeit in Gruppenarbeit oder Projekten (20% der Note „Sonstige Mitarbeit“):
    • „fachliches Lernen“: Erwerb von Kenntnissen, Darstellung von Ergebnissen, Erkennen von Zusammenhängen in anderen Fächern
    • „methodisches Lernen“: z. B. Beschaffung von Informationsmaterial, Planung und Durchführung von Arbeitsschritten, Anwendung fachspezifischer Methoden, Ergebnisse in verschiedener Form präsentieren
    • „sozial-kommunikatives Lernen“: z. B. Einhalten von Gesprächsregeln, argumentative Darstellung von Meinungen, aktive Gestaltung der Gruppenarbeit, Konfliktregelungen suchen
    • „selbstbeurteilendes Lernen“: z. B. selbstkritische Einschätzung der eigenen Arbeit und Ergebnisse

 

Allgemeine Prinzipien der Leistungsbeurteilung/ Individuelle Förderung

Im Ganzen beobachten die Lehrenden die individuellen Leistungen über einen längeren Zeitraum und lassen sie sich entwickeln, um auf dieser Grundlage ein Leistungsbild zu erhalten. Bei der Leistungsbewertung ist zwischen einem pädagogischen und einem egalitären Leistungsprinzip zu unterscheiden: Nach jenem werden die Schülerinnen und Schüler gemäß ihrer individuellen Lern- und Denkfortschritte beurteilt; nach diesem wird beurteilt, ob ihre Leistung einem für alle gültigen Maßstab (Standard) entspricht. Bei der Abwägung zwischen beiden gibt es einen Ermessensspielraum.

Sollte eine Schülerin bzw. ein Schüler die für den Philosophieunterricht konstitutiven Standards nicht erreichen und in den Defizitbereich geraten, werden, nach Diagnose der individuellen Schwächen, entsprechende Förderhinweise gegeben bzw. Fördermaßnahmen eingeleitet, die ihr/ ihm eine gezielte Steigerung der philosophischen Kompetenzen ermöglichen.

Umgekehrt erfolgt aber auch eine individuelle Förderung von besonders begabten Schülerinnen und Schülern, etwa durch eine Teilnahme am alljährlich stattfindenden Bundes- und Landeswettbewerb „Philosophischer Essay“ oder indem ihnen die Möglichkeit eingeräumt wird, sich in Form von Referaten oder Präsentationen in besonderer Weise im Rahmen des Fachunterrichts zu qualifizieren.

 

Darüber hinaus können Mädchen und Jungen durch die Behandlung des Themas „Alters- und geschlechtsspezifische Ethik“ (fakultativ in 10.1 (G8)/ 11.1 (G9)) in dem Sinne gefördert werden, dass sie ihre soziokulturellen Geschlechterrollen als Grundlage für ihr (ethisches) Handeln erfahren, hinterfragen und unter Umständen bewusst ihre Geschlechterrollen bei bestimmten Handlungen ausblenden. Beispielsweise kann Mädchen in diesem Zusammenhang bewusst werden, dass Frauen in der Regel fürsorglich handeln (vgl. Theorie von Gilligan), dementsprechend oft fürsorgliche Berufe wählen (Krankenschwester, Erzieherin u.a.). Wenn Mädchen dieses Rollenmuster reflektiert haben, ist eine bewusste Hinwendung zu untypischen Berufen möglich.

 

Gestaltung von Lernprozessen

Philosophieren wird nicht als bloße diskursive Reproduktion klassischer Denkbeständen der philosophischen Tradition, sondern als schülerorientierte philosophische Problemreflexion verstanden. Diese lernen im Philosophieunterricht in Bezug auf für sie problematisch erscheinende eigene Deutungen eine angemessene und begrifflich präzise Beteiligung an rationalen Diskursen. Sie artikulieren sich dabei sowohl in adäquaten Ausdrucksformen und entwickeln im Philosophieunterricht die Fähigkeit, Theorien und Argumentationen zu rekonstruieren, Prämissen und Schlussfolgerungen zu explizieren bzw. selbstständig argumentative Deutungen zu formulieren. Dabei nutzen sie gegebenenfalls fachphilosophisch fundierte Denkfiguren (z. B. in Form von Theorien) als Reflexionswerkzeuge und Arbeitsmittel.

Um fachphilosophische Positionen zu erarbeiten, bieten sich im Philosophieunterricht kooperative Lernformen (Think-Pair-Share, Gruppenpuzzle, Placemat u.a.) an, in denen die Schüler gemeinsam eine Theorie erschließen. Einzelarbeitsphasen sind aber von ebenso großer Bedeutung, da die eigene Deutung eines bestehenden Problems oder einer Position ohne eigene Reflexion nicht möglich ist. Die Lehrenden sollten in ihren Unterricht unterschiedliche Arbeits- und Sozialformen – passende auf den Unterrichtsinhalt – initiieren, sodass eine ausgewogene und motivierende Lernatmosphäre zustande kommt.

 

 

Kooperation in der Fachschaft zur Gewährleistung einheitlicher Standards und Qualitätssicherung

Zur Gewährleistung der entsprechenden Leistungsanforderungen und Standards innerhalb der Fachschaft finden permanent Absprachen zwischen den das Fach unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen statt. In diesem Rahmen erfolgt zudem regelmäßig ein Austausch und Abgleich von Klausuraufgaben sowie eine Besprechung der zugrunde liegenden Bewertungskriterien, um auch in diesem Bereich ein einheitliches Anforderungsprofil zu garantieren.

Zudem werden die Ergebnisse des Zentralabiturs in den Fachkonferenzen analysiert, um sie für die Arbeit im Unterricht nutzbar zu machen. Ausschlaggebend sollte sein, wie man den Unterricht hinsichtlich des Zentralabiturs effektiver und qualitativer gestalten kann.

Zwecks eigener Professionalisierung werden alle Kolleginnen und Kollegen angehalten, einmal pro Schuljahr eine Fortbildung zu besuchen. Diese soll die Aktualität der eigenen Unterrichtsarbeit gewährleisten.

 


      

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