Schulinternes Curriculum des Faches Musik für die Sekundarstufe II
Stand: Mai 2011
Schulinterner Lehrplan Musik Sek II
Grundlage: „Richtlinien und Lehrpläne für das Gymnasium – Sekundarstufe II – in NRW. Musik“ herausgegeben vom Kultusminister
des Landes NRW, Frechen 1999, angepasst an das 8-jährige Gymnasium und die aktuellen Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen
für das Zentralabitur
Einführungsphase
In der Klassenstufe 10 werden Themen behandelt, die in den Vorgaben zum Zentralabitur keinen Niederschlag gefunden haben.
Das können beispielsweise sein: Entstehung der Mehrstimmigkeit, Kunstlied, Sonate, Oratorium, Impressionismus, Expressionismus, Lösung von der Tonalität, Musik in der Werbung, Filmmusik, Musiktheater, Minimal-Music, ...
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich zur Vorbereitung auf die Inhalte der Qualifikationsphase ein Repertoire von verschiedenen Kompetenzen in den Bereichen Gestaltung (musikalische Verläufe erfinden und realisieren; musikalische Erlebnisse und Erkenntnisse darstellen durch Berichte, Texte, Szenische Interpretation, Dirigat usw.), Wissen (Fachbegriffe kennen und anwenden, Notationsformen), Hören (intensives analytisches Hören auch von größeren Musikstücken), Methoden (Gestaltungsaufgabe und schriftliche Erläuterung, Erörterung fachspezifischer Texte, Analyse, Interpretation).
Lehrwerke: Soundcheck S II, Musik um uns Sekundarbereich II
Leistungsbewertung: SuS, die sich zur schriftliche Prüfung gemeldet haben, schreiben eine Klausur pro Halbjahr (Wertung ca. 30 % der Gesamtnote). Die anderen SuS werden ausschließlich im Bereich „Sonstige Mitarbeit“ (Unterrichtsgespräch (Qualität, Quantität, Stetigkeit), Hausaufgaben, Referate, Mitarbeit an gemeinsamen Projekten, schriftliche Übungen usw.) bewertet.
Jeder der im Lehrplan genannten Lernbereiche (LB I: Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln, LB II: Musik erhält Bedeutung durch Interpretation, LB III: Musik hat geschichtlich sich verändernden Gehalt, LB IV: Musik wird zur Aussage durch Verwendungszusammenhänge) wird einem Quartal der Einführungsphase zugeordnet.
Zeit |
Lernbereich |
Sachaspekte |
Beispielthemen / -repertoire |
Verankerung im Lehrwerk |
10 I a |
I Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln |
Form und Satzmuster (Lied, Rondo, Suite, Sonatenhauptsatz, Kanon, Fuge, Passacaglia) Harmonik (Konsonanz, Dissonanz, Klangzentren, Modulation, Harmonieschemata) Melodik (Skalen, melodische Muster, Motiv, Phrase, Satz) Metrum, Takt, Rhythmus Instrumentation |
Lied, Kunstlied, Liederzyklen (Schubert: Winterreise, Schumann: Dichterliebe, Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Eisler: Mariechen) oder Fuge (Bach: Fuge c-Moll aus WK I, Mozart: Jupiter-Sinfonie 4. Satz, Schumann: Sechs Fugen über den Namen BACH, Hindemith: Ludus tonalis) |
Soundcheck Sek II, S. 90-97
Muu Sek II, S. 278-279
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10 I b |
II Musik erhält Bedeutung durch Interpretation |
Rezeptionskonstanten und –varianten Bearbeitungen Regiekonzepte Aufführungspraxis |
Interpretationsvergleich (Bach: Ital. Konzert in Aufnahmen mit Wanda Landowska, Alfred Brendel, Gustav Leonhardt) oder Regiekonzepte im Vergleich (am Beispiel von Beethovens „Fidelio“)
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10 II a |
III Musik hat geschichtlich sich verändernden Gehalt |
Stile (Zeitstil, Personalstil, Nationalstil, Gattungsstil) Gattungen Klangideale |
Die Oper (Mozart „Zauberflöte“, Wagner „Tristan und Isolde“ und Berg „Wozzeck“) oder Die Sinfonie (Haydn „Sinfonie Nr. 104“, Brahms „Sinfonie Nr. 1“, Berlioz „Symphonie fantastique“, Mahler „Sinfonie Nr. 5“ |
Muu Sek II, S. 166-177, 180-183
Soundcheck Sek II, S. 240-253 |
10 II b |
IV Musik wird zur Aussage durch Verwendungszusammenhänge |
Funktionale Musik (Werbung, Film, kirchenmusik) Kunstauffassungen Musik und Bühne |
Filmmusik (Musik zu Stummfilmen wie „Metropolis“, Musik zu „Vom Winde verweht“, Musik zu „“Die glorreichen Sieben“, Musik zu „2001 – Odyssee im Weltraum“, Musik zu „Das Schweigen der Lämmer“) oder Kirchenmusik (Palestrina: Missa Papae Marcelli, Bach: Johannespassion, Mozart: Krönungsmesse, Strawinsky: Psalmensinfonie, Ligeti: Lux aeterna, Rutter: Magnificat) oder Musik in der Werbung |
Soundcheck Sek II, S. 150-161
Muu Sek II, S. 199, 202, 207, 210-213
Muu Sek II, S. 252-253 |
Qualifikationsphase
In der Qualifikationsphase werden die angeeigneten Kompetenzen vertieft, erweitert und durch bisher nicht behandelte Themen ergänzt, wobei - wie in der Einführungsphase - alle Lernbereiche gleichmäßig berücksichtigt werden müssen. Dazu treten jeweils die in den aktuellen „Vorgaben zu den unterrichtlichen Voraussetzungen für die schriftliche Prüfung im Abitur in der gymnasialen Oberstufe für das Fach Musik“ genannten inhaltlichen Schwerpunkte.
Für den Abiturjahrgang 2013 werden folgende verbindliche Unterrichtsinhalte genannt und den jeweiligen Lernbereichen zugeordnet:
Lernbereich |
Inhaltlicher Schwerkunkt |
Werke |
I Musik gewinnt Ausdruck vor dem Hintergrund von Gestaltungsregeln |
Das polyphone Prinzip in der Musik (kanonische und kontrapunktische Gestaltungstechniken) |
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II Musik erhält Bedeutung durch Interpretation |
Aspekte des interpretierenden Umgangs mit Musik (aspektorientierte, interpretierende Umgangsweisen mit vorgegebenen Kompositionen; Verklanglichung vorgegebener Texte) |
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III Musik hat geschichtlich sich verändernden Gehalt |
Musik im Spannungsfeld zwischen Kunstanspruch und Popularität (Begriff der Kunstwerks; Populäre Musik; Bruch mit Tradition und Normen) |
Frédérik Chopin: Nocturne op. 55.1 Badarzewska: La prière d´une vierge
Arnold Schönberg: Klavierstück op. 19.6
The Beatles: Yesterday, A Day in the Life, Revolution No. 9 Pink Floyd: Careful with that Axe, Eugene |
Lehrwerke: Soundcheck S II, Musik um uns Sekundarbereich II
Leistungsbewertung: SuS, die sich zur schriftliche Prüfung gemeldet haben, schreiben zwei Klausuren pro Halbjahr (Wertung ca. 50 % der Gesamtnote).
Die anderen SuS werden ausschließlich im Bereich „Sonstige Mitarbeit“ (Unterrichtsgespräch (Qualität, Quantität, Stetigkeit), Hausaufgaben, Referate, Mitarbeit an gemeinsamen Projekten, schriftliche Übungen usw.) bewertet.
Musik am JAG
Die musikalische Situation am Johannes-Althusius-Gymnasium zeichnet sich durch ein vielfältiges Angebot von instrumentalpraktischen AGs aus, das durch die intensive Kooperation mit der Musikschule Wittgenstein e.V. ermöglicht wird. Darin spiegelt sich die im Schulprogramm formulierte Akzentuierung des Faches auf einen „hangreiflichen Umgang“ mit Musikinstrumenten wider, der Motorik, Vorstellungskraft, Genauigkeit, Durchhaltevermögen (denn Üben macht nicht immer Spaß) und soziale Interaktion schult. Das Ensemblespiel und die damit einhergehende Verantwortung für die anvertrauten Instrumente fördern Selbständigkeit, soziale Verantwortung und Engagement der Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig bereichert es den Schulalltag als ein abwechslungsreicher Ausgleich zu den überwiegend wissenschaftlich ausgerichteten anderen Fächern.
Nachdem in den Klassen 5 und 6 für alle Schüler die Möglichkeit besteht, gemeinsam ein Instrument zu erlernen, eröffnen sich anschließend diverse Wahlmöglichkeiten, die Arbeit am Instrument fortzuführen: Nach Blas- und Streichinstrumenten getrennt können die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten zunächst in den beiden Ensembles „Shuffled“ und „Frisch gestrichen“ vertiefen, um somit dem komplexen Zusammenspiel in Schulorchester und Schulband gewachsen zu sein. Zur Förderung des Singens wird außerhalb des regulären Unterrichts in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde ein Gospelchor angeboten.
Auftrittsmöglichkeiten für die verschiedenen Ensembles gibt es unzählige: Fest etabliert haben sich die Auftritte der Musikklassen im Rahmen der Weihnachtszeitreise in Bad Berleburg sowie am Tag der offenen Tür. Zur Institution geworden ist die Veranstaltung „JAG in Concert“, die einmal im Jahr sowohl den Ensembles als auch einzelnen Schülern eine große Bühne bietet, um ihr musikalisches Können zu präsentieren. Im Kontext dieses Konzertes findet seit einigen Jahren ein vorbereitendes Probenwochenende für die Musikklassen statt.
Vom Musikklassen-Projekt profitieren aber auch die Schüler, die nicht unmittelbar daran beteiligt sind, da sie während des Instrumentalunterrichts in einer kleinen Gruppe individuell musikalisch gefördert werden. Diese Kleingruppen bieten Raum, die Inhalte des regulären Musikunterrichts zu vertiefen und dabei gezielter auf Stärken und Schwächen einzelner Schülerinnen und Schülern einzugehen als im Klassenverband.
Bezüglich der eigenen Professionalisierung der Lehrerinnen und Lehrer des Faches, werden alle Kolleginnen und Kollegen dazu angehalten, einmal pro Schuljahr an einer Fortbildung teilzunehmen, um ihre Unterrichtstätigkeit zu aktualisieren.